Wie aufmerksam eine Figur ihre Umgebung wahrnimmt, kann dramaturgische Bedeutung haben.
Eine Figur, die gut darin ist, kleine Details zu bemerken, könnte einen guten Spion oder Detektiv abgeben; wenn Sie also einen Detektiv oder Spion entwickeln, sollten Sie überlegen, Ihrer Figur diese Fähigkeit zu geben. Aber ganz gleich, welchen Beruf Ihre Figur ausübt, halten Sie mindestens einmal pro Szene inne und fragen Sie sich: Was ist ein Detail, das nur dieser Figur auffallen würde? Ihre Wahrnehmungen können Figuren interessanter und lebendiger erscheinen lassen.
Wenn ein gewisses Handlungsereignis davon abhängt, dass eine Figur ein bestimmtes kleines Detail wahrnimmt, kann es sinnvoll sein, lange vor der Szene eine Vorahnung zu platzieren, um die Wirkung der Wahrnehmung zu verstärken.
Außerdem kann die Wahrnehmung einer Figur beeinflussen, wie Ihr Publikum die gesamte Geschichte begreift und sie genießt. Wie genau, hängt von zwei wichtigen Faktoren ab:
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Weiß Deine Figur etwas, was andere nicht wissen – einschließlich des Publikums?
Manche Figuren haben Geheimnisse. Dabei geht es nicht unbedingt um ihr inneres Problem oder die Not, die sich daraus ergibt (sie mögen sich eines solchen Problems bewusst sein oder nicht), sondern um Information, die die Geschichte in eine neue Richtung wendet, sobald sie preisgegeben wird.
Wenn eine Figur ein Geheimnis hat, das nie enthüllt wird, ist das Geheimnis für die Geschichte (oder vielmehr für die Dramaturgie der Geschichte) irrelevant. Nur wenn das Geheimnis dem Publikum an einem bestimmten Punkt der Erzählung bekannt wird, ist es wirklich ein Bestandteil der Handlung.
Die Geheimnisse von Figuren sind eng mit dem Szenentyp ‚Enthüllung‘ verknüpft, der allerdings nicht unbedingt einer Offenbarung (für Figur oder Publikum) gleichgesetzt sein muss.
Für Autoren sind die wichtigsten zu kontrollierenden Aspekte von Figurengeheimnissen folgende:
- Welches Handlungsereignis führt zu dem Geheimnis? Das kann ein Ereignis aus der Vorgeschichte sein.
- Wie verändert oder bestimmt das Geheimnis die Entscheidungen oder das Verhalten der Figur?
- Teilt die Figur das Geheimnis zu irgendeinem Zeitpunkt mit einer anderen Figur, und wenn ja, wann (in welcher Szene)?
- An welchem Punkt der Erzählung (in welcher Szene) erfährt das Publikum von diesem Geheimnis?
Wer bist du wirklich?
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Vor fünf Jahren trafen sich drei Leute bei einem Notar in einem ziemlich heruntergekommenen Teil Berlins.
Sie hatten beschlossen, eine Firma zu gründen, und gaben an diesem Tag die offizielle Gründungserklärung ab – obwohl sie keinen Geldgeber und kein Produkt hatten. Warum?
Die Umstände jedes der drei Männer waren recht unterschiedlich. Der eine war angestellt, der andere führte bereits sein eigenes Unternehmen, der dritte hatte gerade seinen Job verlassen. Zwei waren Techniker, einer war der Inhaltliche, der mit der Idee.
Rückblickend hatten sie den Wunsch nach einem Zielbewusstsein gemeinsam. Jeder von ihnen wollte, dass ihr Arbeitsleben einer Vision folgte und nicht einer Schleife.
Denn, seien wir ehrlich, die meiste Arbeit wiederholt sich. Man macht letztendlich immer wieder die gleichen Abläufe durch, was auch immer sie sind.
Aber wenn man sein eigenes Unternehmen gründet, strebt man nach etwas. Man verfolgt eine Vision. Man setzt sich selbst Ziele, Meilensteine. Man hat eine Vorstellung eines Idealzustands, den man gerne erreichen möchte. Und wahrscheinlich keine Ahnung, worauf man sich einlässt. (mehr …)
Warum Helden selten allein sind.
Verbündete verkörpern das Prinzip der Kooperation.
Menschliche Beziehungen sind vielfältig und komplex – und sie erscheinen uns zutiefst individuell. Dennoch gibt es nur drei verschiedene Arten, wie Menschen sich aktiv zueinander verhalten.
Wirklich nur drei? Mit etwas Abstand betrachtet lassen sich tatsächlich all unsere Interaktionen drei Kategorien zuordnen. Dies gilt übrigens (für Biologen eine Binsenweisheit) für jede Spezies, die in Gruppen lebt. Ob Affe oder Mensch, alles fällt unter diese Alternativen:
- Individuen kooperieren miteinander
- Individuen konkurrieren miteinander
- Individuen bilden Paare
Evolutionsbiologen beschreiben ein Spektrum von Einzel- bis Gruppenselektion. Einige Tiere versuchen typischerweise, ihren individuellen Gewinn zu maximieren, was sich in Verhaltensweisen wie dem Nehmen des größten Anteils an Nahrung oder dem Besetzen des besten Platzes für den Nachwuchs zeigt, ohne Rücksicht auf andere Tiere in der Gruppe. Auf der anderen Seite haben einige Spezies soziale Organisationsstrukturen entwickelt, in denen die Individuen ausschließlich zum Nutzen der Gruppe und nicht zum individuellen Gewinn handeln. Denken Sie an Ameisen, Bienen oder Termiten.
Interessanterweise sitzt der Homo sapiens auf diesem Spektrum zwischen Profitmaximierung und Altruismus ziemlich genau in der Mitte. Der Mensch ist genetisch auf Egoismus programmiert, sucht das, was als das Beste für sich und seine unmittelbare Familie empfunden wird, und hat gleichzeitig einen starken und angeborenen instinktiven und natürlichen Drang zu Kooperation und Sozialverhalten – was letztlich auch unsere Überlebenschancen erhöht.
Kooperation, Nachbarschaftlichkeit, karitatives Verhalten, Taten der Nächstenliebe – selbst wenn sie uns etwas kosten, fühlen wir uns dadurch im Allgemeinen besser und das Leben im Stamm, Clan oder in der Gemeinschaft wird so viel einfacher. Allerdings kümmern wir uns gerne um unser eigenes Wohl. Wir geben nicht einfach unseren Verdienst, unser Zuhause, unseren Lebensstil auf. Unsere eigenen Bedürfnisse und die unserer Familien stehen an erster Stelle. Wer ist sich dieses Zwiespalts nicht bewusst?
Der Sog zwischen Egoismus und Altruismus ist vielleicht eine der Besonderheiten des Menschen als Spezies, die uns dazu gebracht hat, abstrakte Denkprozesse sowie komplexe gesellschaftliche und kulturelle Gebilde zu entwickeln. Sie beleuchtet auch Grundprinzipien des Geschichtenerzählens wie den Konflikt. (mehr …)
Die Protagonist*in ist Hauptfigur oder Held*in einer Geschichte.
Foto: Jack Moreh bei Freerange
Doch „Held“ ist ein Wort mit abenteuerlichen Konnotationen, also bleiben wir bei dem Begriff Protagonist und bezeichnen damit die Hauptfigur, um die herum die Geschichte aufgebaut ist. Doch nicht immer ist es klar, welche Figur Protagonist ist.
In Ensemblestücken mit mehreren Hauptfiguren jeder von ihnen die Protagonist*in der eigenen Geschichte, oder besser gesagt der Storyline.
Im Allgemeinen ist die Protagonist*in die Figur, die die Leser oder das Publikum für den größten Teil der Erzählung begleitet. Normalerweise ist diese Figur also diejenige mit der höchsten Bildschirm- oder Seitenzeit. Oft ist die Protagonist*in die Figur, die am Ende der Geschichte die tiefgreifendste Veränderung oder Transformation aufzeigt.
Darüber hinaus verkörpert die Protagonist*in – und insbesondere das, was die Protagonist*in lernt – das Thema der Geschichte.
Da der Protagonist im Großen und Ganzen eine ziemlich wichtige Figur in einer Geschichte ist, gibt es einiges zu diesem Archetyp zu sagen, so dass dieser Beitrag ziemlich lang ausfallen wird. Darin werden wir einige Fragen beantworten:
- Ist die Protagonist*in zwangsläufig die interessanteste Figur in der Geschichte?
- Was sind die wichtigsten Aspekte der Protagonist*in?
- Was hat es mit der Transformation oder der Lernkurve auf sich?
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Gemeinnützige Organisationen und Geschichten.
Beemgee ist zunehmend mit gemeinnützigen Organisationen und Non-Profits involviert und unterstützt sie bei ihren Bemühungen, ihre Geschichten zu erzählen. Storytelling eignet sich hervorragend für die Kommunikation von Organisationen, die Menschen in Not helfen oder das Bewusstsein für soziale Ungerechtigkeiten schärfen wollen. Für FundraisingBox haben wir eine Einführung in die Prinzipien des Geschichtenerzählens geschrieben.
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Die Logline ist wahrscheinlich der schwierigste Satz, den Sie schreiben müssen.
Die Logline fasst eine Geschichte in einem Satz zusammen. Dieser Satz sollte einprägsam und klar sein, was bedeutet, dass es unwahrscheinlich ist, dass er viel länger als dreißig Wörter sein wird oder eine komplexe Syntax hat.
Sobald Ihre Leser*innen Ihre Logline gelesen haben – oder Ihre Zuhörer*innen sie gehört haben -, werden sie idealerweise folgendes über Ihre Geschichte wissen:
- Um wen es geht.
- Was der zentrale Konflikt oder das Hauptproblem ist.
- Was die wichtigsten Figuren in der Geschichte tun.
- Warum sie es tun, d.h. was ihre Beweggründe sind.
- Wie sie es tun.
- In welcher Welt das alles passiert, d.h. was das Setting ist.
- Wann es passiert, d.h. in welcher Zeit die Geschichte spielt.
Der erste dieser Punkte zählt sogar doppelt – denn in der Regel sollte die Logline nicht nur vermitteln, wer die Hauptprotagonist*in ist, sondern auch, welchem Antagonismus sie gegenübersteht.
Wofür ist die Logline? (mehr …)
In Geschichten sind die Emotionen der Figuren letztlich die Quellen ihres Handelns, denn die Motivationen basieren schlussendlich auf Emotion.
Die Bestimmung des emotionalen Kerns eines Charakters in einer Geschichte kann zu einem klareren Verständnis des Verhaltens dieses Charakters, d.h. seiner Handlungen, führen.
Was wir hier ansprechen, ist im Wesentlichen eine Prämisse für die Konzeption einer Geschichte. Wir haben an anderer Stelle angemerkt, dass, wenn man eine Gruppe von gegensätzlichen Charakteren in einem Raum – bzw. einer Story-Welt – platziert, eine Handlung aus den entstehenden Interessenkonflikten entstehen kann. Beim Entwerfen von Geschichten besteht ein Ansatz darin, die Kontraste zwischen den Figuren (ihre wesentlichen Charakterunterschiede) zu erzeugen, indem jedem Charakter ein wesentliches emotionales Element oder eine bestimmende Charaktereigenschaft gegeben wird. Eine Figur kann leichtfertig sein, eine andere ein Pfennigfuchser. Die eine mag ängstlich sein, die andere frech.
Nun könnte man einwenden: Ist das nicht etwas eindimensional? Sind Charaktere mit nur einer Kerneigenschaft nicht flach?
Nicht unbedingt. Sich auf ein zentrales, meist emotionales Thema pro Figur zu konzentrieren, ist kein billiger Trick. Es ist so alt wie das Geschichtenerzählen.
Klassische Beispiele (mehr …)
Konflikt ist das Herzblut einer Geschichte.
Im wirklichen Leben wollen wir Konflikte generell vermeiden. Geschichten hingegen erfordern Konflikte. Diese Diskrepanz ist ein Indikator für den eigentlichen Zweck von Geschichten als eine Art Übungsplatz, ein Ort, an dem wir lernen, mit Konflikten umzugehen, ohne dass wir reale Konsequenzen erleiden müssen.
In diesem Beitrag werden wir uns ansehen:
- Eine Analogie
- Archetypischer Konflikt in Geschichten
- Konflikt zwischen Figuren
- Konflikt innerhalb eines Charakters
- Der zentrale Konflikt
Neben Sprache (in irgendeiner Form, sei es als Text oder als Ausdruck eines Mediums, wie z.B. Film) und Bedeutung (vom Autor beabsichtigt bzw. vom Empfänger verstanden) bilden Charaktere und Handlung die Bestandteile einer Geschichte. Es ist unmöglich, eine Geschichte zu erstellen, die diese vier Komponenten nicht enthält – selbst wenn die Charaktere eindimensional sind und die Handlung keine Struktur hat. Es ist jedoch formal möglich, eine Geschichte konfliktfrei zu komponieren.
Sie wird nur nicht besonders interessant sein.
Im Hinblick auf die Erzählung wird Konflikt als eine Reihe von Konfrontationen von zunehmender Intensität dargestellt. Wenn es keine Konfrontationen gibt – keine Streitereien oder Gefechte, keine verbalen oder körperlichen Auseinandersetzungen – gibt es wenig, was die Aufmerksamkeit des Publikums fesseln könnte. Um Konfrontationen zu erzeugen, muss es zumindest einen Interessenkonflikt zwischen den Figuren geben.
Konflikt tritt nicht an bestimmten Stellen in einer Geschichte auf. Sie durchdringt das Ganze. Der Konflikt drückt die Werte aus, die durch das Thema der Geschichte transportiert werden. Er schafft mindestens zwei Wahlmöglichkeiten, die dem Protagonisten, insbesondere im Moment der Krise, bis zu einem gewissen Grad vernünftig und vertretbar erscheinen müssen.
Geschichten werden von Sehnsucht getrieben.
Um etwas zu erreichen, muss es eine aktuelle Position und ein Ziel geben. Geschichten beschreiben grundsätzlich einen Zustandswechsel – die Dinge sind am Ende der Geschichte anders als am Anfang. Daher hat eine Geschichte einen Ausgangs- und einen Endpunkt, eine Auflösung.
Aber das ist nicht genug. Es muss Treibstoff und Energie vorhanden sein, um die Bewegung zwischen der einen und der anderen Position anzutreiben. In Geschichten ist diese treibende Kraft die Motivation der Figuren.
Motivation ist so wichtig für das Erzählen von Geschichten, dass wir uns mit verschiedenen Aspekten befassen werden. Wir zerlegen es in das, was wir die Vorstellung, den Wunsch und das Ziel nennen, die alle miteinander verbunden, aber auch voneinander getrennt sind. Hier in diesem Beitrag werden wir uns um die Vorstellung kümmern.
Eine Vorstellung ist der Figur von Anfang an inhärent – so stellt sich diese Figur einen Idealzustand vor, so möchte sie leben. Wir könnten es einen Charakter-Wunsch nennen, im Gegensatz zu dem Wunsch, der die Handlung antreibt (mit dem wir uns später beschäftigen werden).
Beispiele: (mehr …)
Was folgt, ist eine Übung zur Figurenentwicklung. Dabei geht es nicht um größtmögliche Realitätsnähe in der Abbildung der menschlichen Psyche. Vielmehr soll die Differenzierung zwischen der rationalen Einstellung einer Figur und ihrer emotionalen Haltung ein weiteres Mittel aufzeigen, mit dem Autoren inneren Konflikt darstellen und Figuren Mehrdimensionalität verleihen.
Bewusste und unbewusste Handlungsmotivation
Im Storytelling werden die Taten einer Figur durch ihr Wertesystem und ihre Einstellung, also ihre intellektuelle Position bestimmt – zumindest auf der Ebene, der sich die Figur bewusst ist. Allerdings fungiert die intellektuelle Haltung oft als artikulierte Version der emotionalen Haltung einer Figur.
Diese Differenzierung ist nicht ganz leicht herauszuarbeiten und mag spitzfindig erscheinen, doch oft ist es eine Hilfe, genau zu präzisieren, welchen Grund oder Ursprung das Verhalten einer Figur hat.
Der Effekt kann enorm sein, wenn es eine Diskrepanz (einen Konflikt) zwischen dem Grund, den die Figur ihren Taten zuschreibt, und dem wahren Ursprung gibt. Wenn der Leser/Zuschauer wahrnimmt, dass die Worte und Taten einer Figur nicht mit ihrer eigentlichen Motivation übereinstimmen, entsteht nicht selten eine Ironie, die durchaus Spannung erzeugen kann.
Auch hier gilt es, das Prinzip von Ursache und Wirkung zu verdeutlichen: Die intellektuelle Haltung lässt sich häufig als nachträglich rationalisiert beschreiben, also als ein Effekt, der von der emotionalen Haltung verursacht wurde.
Fassade und Innenleben der Figur
Aktionen machen den Plot aus, und die Figuren vollziehen sie. Meist verdeutlichen Autoren dem Leser/Zuschauer die Handlungsmotivation ihrer Figuren.(mehr …)
Was geht es mich an?
Du bist auf einem Boot und siehst jemanden ins Wasser fallen. Bei welchem der beiden folgenden Fälle würdest du stärker emotional reagieren?
- Das Wasser ist vier Fuß tief und du weißt, dass der Kerl, der reinfiel, ein guter Schwimmer ist.
- Das Wasser ist vier Fuß tief und die Person, die reinfiel, ist ein dreijähriges Mädchen, das nicht schwimmen kann.
Vermutlich wäre deine emotionale Reaktion stärker, wenn das Mädchen vom Boot fiele, da du weißt, dass das Leben des Kindes auf dem Spiel steht. Die erste Situation ist nicht lebensbedrohlich und das einzige, was hierbei passieren könnte, ist, dass die Kleidung des Mannes nass wird und womöglich sein Selbstwertgefühl leidet.
Wie hoch das Risiko bestimmter Ereignisse für andere oder auch für dich selbst ist hat maßgeblich mit dem Ausmaß deines Mitgefühls oder deiner Besorgnis zu tun. Das gilt ebenso für fiktive Figuren wie in der realen Welt.
Daher ist es für Autoren ungeheuer wichtig, dem Leser/Zuschauer zu vermitteln, wie bedrohlich die Situationen sind, welchen die Figuren ausgesetzt sind. Der Rezipient muss wissen, was dabei für die Figuren jeweils auf dem Spiel steht. Was haben sie zu verlieren? Ihr Leben? Ihre Seele? Ihr Handy?
An der Schraube drehen
Die Gefahr für Leib und Leben kann von Anfang an deutlich sein, wenn die Probleme dargestellt sind. Alternativ kann(mehr …)
Es gibt Dinge, die jeder fürchtet – wie z. B. der Tod oder der Verlust seiner Lieben.
Eine Geschichte berührt den Leser/Zuschauer viel stärker, wenn für die Figur etwas Wertvolles, Unersetzbares auf dem Spiel steht, wie bspw. das eigene Leben oder das einer geliebten Person. Eine Figur mit solch einer Angst zu besetzen, ist also für den Anfang ein gutes Mittel, um ein Identifikationsmoment zu schaffen.
Figuren können auch spezifische Ängste haben. Diese sollte frühzeitig in der Geschichte deutlich werden, sodass der Leser/Zuschauer sie wahrnimmt. Das ist relevant für die Reaktion des Publikums: Der Moment, in dem sich eine Figur ihrer Angst stellen muss, ist nur(mehr …)
Geschichten handeln von Charakteren, die etwas wollen.
In diesem Artikel geht es um aktive vs. passive Figuren, Motivation, den Unterschied zwischen Wunsch und Ziel – außerdem werden hier Fallen und Fallstricke benannt, die man als Autor umgehen sollte.
Wunsch und Ziel sind relevant für die Handlung. Eine weitere Form der Motivation, die der Figur inhärent ist, beschreiben wir an anderer Stelle als Vorstellung.
Aktive Figuren
Figuren müssen aktiv und aus eigenem Antrieb heraus handeln. Der Wunsch muss so dringlich und stark sein, dass sie Aktionen ausführen. Falls kein Wunsch besteht oder dieser zu schwach ist, fehlt der Figur die Motivation und sie erscheint passiv. Eine passive Figur ist allerdings nicht interessant genug, um des Lesers/Zuschauers Aufmerksamkeit dauerhaft zu binden.
Eine evolutionäre Erklärung von Geschichten als Praxis der Problemlösung bringt hier Aufklärung: Wenn Figuren auf Ereignisse mehr reagieren als(mehr …)
Das Figurenensemble ist der Motor einer Geschichte
Geschichten brauchen Figuren.
Was Figuren tun, macht die Handlung der Geschichte aus. Die Interaktion zwischen den Figuren wird bestimmt durch Kontrast, Motivation und Konflikt.
Mit einer ausgereiften Figurenentwicklung steht der Plot fast von alleine. Eine Geschichte zieht Energie aus der Dynamik zwischen den Figuren. Stecke eine Gruppe Figuren in einen Raum – ob auf einer Bühne, zwischen den Seiten eines Buches, zwischen den ersten und letzten Shots eines Films – und der Plot entsteht quasi von selbst: Solange es einen Kontrast zwischen den Charakteren gibt und ihrer jeweiligen Motivation, wird sich automatisch ein Konflikt einstellen.
Wie also entwickelt ein Autor seine Figuren, um eine Geschichte aufzubauen? (mehr …)